Amritsar

23. April 2019 Indien

In einer ziemlich schlaflosen ruckeligen Fahrt im Nachtbus verließen wir die Provinz Rajasthan und kamen morgens wieder einmal in einer völlig anderen Welt an: in Punjab, genauer gesagt in Amritsar nahe der pakistanischen Grenze.

Die Provinz Punjab ist bekannt für leckeres Essen, den coolen Musikstil (wer kann sich nicht an Punjabi MC’s „Knightrider Bhangra“ erinnern) und den Sikhismus, eine Religion, die hier gegründet wurde. Die männlichen „Sikhs“ erkennt man sehr gut an ihren farbenfrohen Turbanen, den langen Bärten und den Dolchen oder Säbeln, die sie stets bei sich tragen. Denn obwohl die Religion offen und tolerant daherkommt, sind die Sikhs auch als Kriegervolk bekannt und tatsächlich wirkten die Männer auch größer, maskuliner und durch ihre aufrechte Körperhaltung stolzer als im Rest des Landes. Zumindest fand Gaby das 😉.

Armitsar beeindruckte uns sehr, da wir hier die Ausübung dieser erstaunlichen Religion hautnah erleben konnten. Der goldene Tempel, das Heiligtum der Sikhs, befindet sich in der Stadtmitte und ist für jedermann offen zugänglich. Die Tempelanlage ist nicht nur wunderschön, sondern stahlt auch eine sehr friedliche, freundliche und einladende Atmosphäre aus. Pilger sowie alle anderen Besucher, egal welcher Herkunft und Religion, werden mit offenen Armen empfangen und sogar umsonst verköstigt und beherbergt. Wir verbrachten viele Stunden dort, beobachteten das Treiben, lauschten den Gebeten und aßen (wie Zehntausende andere täglich auch) das leckere Essen. Danke liebe Sikhs für eure vorbehaltlose Gastfreundschaft.

Und dann ist uns in Amritsar wieder einmal etwas Verrücktes passiert. Beim Check-in in unserem Hostel lief uns doch tatsächlich ein bekanntes Gesicht über den Weg. Justin, ein US-Amerikaner, der das Glück hat seinen Beruf als Rechtsanwalt ortsungebunden ausüben zu können, und mit dem wir einige Tage in Yangshou in China verbrachten. Das war im November 2017, vor genau 17 Monaten…unsere Welt ist doch echt ein Dorf. 😊

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