Chengdu
Chengdu ist eine Großstadt im mittleren Westen und soll eine der lebenswertesten Städte des Landes sein. Das glauben wir gerne, denn auf uns hat die Stadt in den 2 Tagen, in denen wir hier waren, trotz ihrer Größe einen recht entspannten Eindruck gemacht. Wir haben hier auch wieder viele nette Märkte und leckere Straßenstände gefunden.
Die Küche auf unserem Weg in den Westen ist übrigens nach und nach immer schärfer geworden und mit Chengdu hatten wir die Hochburg der Schärfe erreicht: die Provinz Sichuan. Nicht nur der Schärfegrad, auch die Art der Speisen hat sich verändert. Immer öfter finden wir ausgefallenere Zutaten wie Schildkröten, Kröten, Enten- und Hasenköpfe sowie Skorpione und andere Insekten auf der Speisekarte. Außer an einen gegrillten Hasen, der so stark gewürzt war, dass es auch alles andere hätte sein können, haben wir aber nichts weiter ausprobiert. Dafür haben wir ein nettes Pärchen aus Israel kennengelernt, mit dem wir eine ausgiebige Teeverköstigung, die eher einer Teezeremonie glich, gemacht haben.
Aber warum hat es uns eigentlich wieder so weit in den Westen gezogen? Der Grund ist recht haarig, dick, faul und verfressen. Klingt umwerfend, oder? Sind sie auch – die wenigen noch lebenden Riesen-Pandabären des Landes. In Chengdu befindet sich die größte Panda-Aufzuchtstation, mit der man erreichen will, eine der gefährdetsten Tierarten der Welt vom Aussterben zu bewahren. Die Station wurde 1987 mit gerade mal 6 Pandas gegründet und beherbergt mittlerweile über 115 Bären. Durch internationale Zusammenarbeit mit anderen Zoos will man erreichen die Zahl der Pandas weiter zu vergrößern und im nächsten Schritt diese Tiere auch wieder auszuwildern.
Die Anlage ist richtig schön gemacht, bietet viel Wissenswertes, die Bären befinden sich in ihrem natürlichen Lebensraum und haben, was wir so gesehen haben auch genügend Platz in ihren Gehegen. Wobei sie so viel Platz gar nicht brauchen, denn neben ihrer aktiven Phase zur Fütterung (wo meist auch nur der Kaumuskel in Bewegung ist), hängen die dicken Bärchen eh nur verschlafen rum. Und trotzdem sind es tolle und liebenswerte Tiere, die man den ganzen Tag beobachten könnte.
Ach ja, in Chengdu haben wir auch unser Vierteljährliches gefeiert – 90 Tage auf Reise!!