El Paricutin
Bei der Planung unserer weiteren Route fiel uns auf, dass wir am aktivsten Vulkan Mexikos, dem „Volcán de Colima“ vorbeikamen und den wir, nachdem wir ja nun von ihm wussten, nicht auslassen wollten. Unser Plan war es, auf den ruhigen Nachbar-Vulkan „Nevado de Colima“ zu fahren, eine Wanderung auf den Gipfel zu unternehmen und dann von dort die Aussicht auf den rauchenden Krater nebenan zu genießen. Am Fuß des Vulkans stellten wir jedoch nach zwei Kilometern Schotterpiste fest, dass wir die Rechnung ohne Vandy gemacht hatten. Die 17 km lange Strecke ging sehr uneben und knackig steil auf 4.240 Meter ü.M. nach oben und das haben wir uns bei unserem Gewicht und ohne Allrad dann doch nicht zugetraut. Egal dachten wir, schauen wir ihn uns halt von unten an. Doch ehe wir uns versahen versperrten uns die aufgezogenen Wolken den Blick und wir zogen schließlich, ohne ihn gesehen zu haben weiter. Pech….
Alternativ fuhren wir weiter durch das bergige Hinterland und besuchten stattdessen das kleine, aber sehr geschäftige Bergdorf Mazamitla mit seinen urigen Kopfsteinpflastergassen und einem einladenden Marktplatz. Am nächsten Tag fuhren wir weiter über kleine Dörfer und entlang unzähliger Avocadofelder und versuchten unser Glück beim nächsten Vulkan – dem „Paricutin“. Dieser war zwar bei weitem nicht so hoch und aktiv, hatte aber eine sehr interessante Geschichte. Er entstand erst im Jahre 1943 und erhob sich innerhalb von einem Jahr von null auf 410 Meter Höhe. Dabei ergoss sich sein Lava-Strom über zwei Dörfer der indigenen Bevölkerung „Purepecha“, von denen außer einer Kirchenruine nichts mehr übrigblieb. Zum Glück floss die Lava aber so langsam, dass die Bewohner sich selbst in Sicherheit bringen konnten und heute Besucher auf dem Pferderücken zum Vulkan und der Ruine bringen.