Jaffna

8. Juli 2019 Sri Lanka

Wir fuhren weiter entlang der Ostküste Richtung Norden und machten nochmals in zwei Strandorten Halt: Batticaloa und Trincomalee. Ersterer war so ausgestorben, dass wir nur eine Übernachtung einlegten, dafür gab es in Trincomalee zumindest eine belebte Strandbar und wir eroberten dort für einen faulen Tag eine Strandliege.

Und dann ging es auch schon weiter hoch in den Norden. Landschaftlich gab dieser Teil des Landes leider nicht mehr allzu viel her. Die Landschaft wurde karger und die Dörfer wurden weniger und sichtbar ärmer. Die Religionsmehrheit wechselte vom Buddhismus zum Islam und je nördlicher wir kamen verstärkt zum Hinduismus. Zudem wurde die Militärpräsenz immer stärker und wir passierten viele Kontrollpunkte, denn wir betraten nun die Gebiete, die früher von der tamilischen Minderheit erobert und in einem Jahre andauerten Bürgerkrieg verteidigt wurden. Hauptschauplatz dieses Krieges war damals Jaffna, das bis 2009 von den Rebellen gehalten wurde.

Jaffna wurde somit erst vor 10 Jahren wieder ans Land angebunden und erst nach und nach kamen wieder die Siedler zurück, die während des Krieges geflohen waren. Dies und die jahrelange fehlende finanzielle Unterstützung merkte man natürlich und somit gab die Stadt an Sehenswürdigkeiten eigentlich nichts her. Es gab eine heruntergekommene Festungsanlage (genau wie in Galle wieder erbaut von Portugiesen, erweitert von Holländern und anschließend übernommen von den Briten), einen Uhrturm sowie eine wiederaufgebaute Stadtbibliothek, die vor allem historische Bedeutung bezüglich des Bürgerkrieges hat. Das Umland wurde bestimmt durch viele Militärstützpunkte, kleinen Fischerorten und einigen vorgelagerten und teilweise mit Brücken verbundenen Inseln. Wir hatten einen Besuch auf der Insel Delft geplant, auf der es ebenfalls Ruinen aus der Zeit der holländischen Besatzung sowie verwilderte Pferde zu sehen geben soll, aber die Fähre fuhr nicht wie geplant ab und somit wurde aus dem Besuch nichts. Das machte uns aber gar nicht so viel aus, denn das Alternativprogramm war ein leckerer Nachmittag in der bei den Einheimischen sehr beliebten Rio Eisdiele – unserem ganz persönliches Highlight in Jaffna 😋.

Trotz der fehlenden Sehenswürdigkeiten war es dennoch interessant auch diesen tamilischen Teil des Landes zu sehen und viele Eigenheiten, die wir bereits aus Süd-Indien kannten, wieder zu erkennen. Der Verkehr war wieder hektischer und lauter und es gab indische Delikatessen, die es sonst auf Sri Lanka nicht gab. Alles in allem war Jaffna aber nicht unser Highlight und wir können verstehen warum sich viele Touristen den 400 km langen Umweg über die nördliche Spitze sparen.

Tja, aber hätten wir den Teil ausgelassen hätten wir auch nicht so viele lustige Strassenkontrollen erlebt. Zu Beginn dachten wir noch, Polizei und Militär wollen unsere Papiere oder unser Geld sehen, aber wir hatten nur nette Begegnungen und außer einem kurzen Blick auf die Dokumente beschränkten sich alle darauf einen kleinen Schwatz mit uns einzulegen und uns neugierig auszufragen 😂.

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