Chamula
Von unserem Campingplatz inmitten San Cristóbals zogen wir in ein Naherholungsgebiet um. Wir standen idyllisch an einem Flüsschen und unternahmen eine kurze Wanderung zu einer Höhle. Am nächsten Tag besuchten wir dann noch das Dorf Chamula, das sich als absolutes Highlight herausstellte. Denn hier leben die Chamulas, ein sehr hartnäckiger Volksstamm, dessen Trachten aus Schaffell gemacht sind, der sich seine Unabhängigkeit bewahrt hat und bis heute einzigartige religiöse Riten praktiziert. Diese Rituale finden in den Räumen einer traditionellen katholischen Kirche statt, die von den Chamulas für ihre Zwecke „umgebaut“ wurde. Von außen ein ganz normales Gotteshaus, tut sich innen ein mit Hunderten von Kerzen erleuchteter und erwärmter Raum auf, aus dem alle Bänke und der Altar entfernt wurden, um auf dessen Boden duftende Kiefernnadeln und Heu auszulegen. Wir beobachteten Heiler, die mit Huhn, Schnaps und kohlensäurehaltigen Limonaden bewaffnet versuchten ihre Patienten gesund zu rülpsen. Unglaublich 😳 – gerne hätten wir gefilmt oder fotografiert, dies war aber strengstens verboten (HP hat dennoch ein Bild aus der Hüfte geschossen 😉).