Hualien
Der nächste Morgen begann so regnerisch wie der vorherige aufhörte. Somit saßen wir den Regen am Vormittag in unserem Hotel aus und wollten uns um 13 Uhr gerade auf den Weg ins 20 Kilometer entfernte Hualien machen, da fing es wieder an zu nieseln. Spitze 😏… Im grauen Hualien angekommen, gönnten wir uns direkt zwei fettig-leckere Scallion-Pfannkuchen (eine Spezialität hier in Taiwan) , noch bevor wir ins Hotel eincheckten. Weiterhin machten wir gleich einen Roller für den nächsten Tag klar, um den berühmten Taroko Gorge Nationalpark zu besuchen. Am Abend gab es dann noch eine kleine Überraschung der besonderen Art. Wir lagen bereits im Bett, als es uns zweimal kräftig durchrüttelte. Wir brauchten einen kurzen Moment, um zu begreifen was los war: es hatte ein Erdbeben ca 30 Kilometer vor der Küste Hualiens gegeben. Na dann mal gute Nacht 🤪.
Den ganzen nächsten Tag verbrachten wir im Nationalpark und unternahmen einige kurze Wanderungen. Leider zeigte sich während unseres Ausflugs die Sonne nicht, dennoch schimmerte der Liwu-Fluss, der die Schlucht formte, in einem wahnsinnig intensiven Blau. Natur kann schon gewaltig und schön sein.
Im Park trafen wir Monica und Sebastian wieder, ein Paar, dass wir beim Rollerverleih kennen gelernt hatten und wir verabredeten uns für den Nachtmarkt am Abend. Dieser war der volle Reinfall, aber wir hatten so viel Spaß mit den Beiden, dass wir kurzerhand beschlossen, noch ein Bierchen trinken zu gehen. Und wo macht man das am besten hier in Taiwan? Klar, im 7-ELEVEN 🤣. Das hatte dann auch gleich das richtige Flair einer Bahnhofshallen-Bierpinte 😉. Insgesamt zogen wir an dem Abend noch in zwei weitere Supermärkte, da wir wegen Putzens oder der Schließzeit rauskomplementiert wurden. Wir hatten einen sehr schönen Abend und genossen mal wieder den Austausch mit anderen Langzeitreisenden.
Am nächsten Morgen waren wir noch etwas platt (wir sind einfach kein Nightlife mehr gewöhnt 🤣) und nachdem wir bisher noch nicht viel von der Ostküste des Landes gesehen hatten, behielten wir den Roller noch für einen weiteren Tag und fuhren einen Loop durch die Berge zum Meer und dann die schöne Küstenstraße entlang zurück.
Am Abend nahmen wir wieder einmal den Zug, da die bergige Etappe bis zum nächsten Ziel fast ausschließlich durch enge Tunnel mit sehr viel Schwerlast-Verkehr führte und darauf hatten wir keine Lust. Damit unsere Räder nicht ganz einrosteten fuhren wir zumindest die 5 Meter vom Rollerverleih zum Bahnhof 🙈. Wir saßen noch nicht lange im Zug, da vibrierten plötzlich die Handys aller Reisender inklusive unserer. Es gab unweit von uns wieder ein Erdbeben der Stärke 4,7. Wir hatten zwar nichts davon gemerkt, aber seltsam war es dennoch so eine Meldung zu erhalten, vor allem wenn man wie wir im Expresszug durch einen Tunnel fuhr. Nachdem jedoch alle ganz gelassen die Meldung aufnahmen, gingen wir davon aus, dass solche Warnungen hier wohl zum Standardprogramm gehören. Einzig der Zugführer reagierte, indem er mit stark verminderter Geschwindigkeit weiterfuhr. War aber nix 👍