Juifen
Wir übernachteten in dem Thermalort Jiaoxi, der eine richtige Touri-Hochburg war. Ein großes Hotel reihte sich neben das andere, es gab eine Vielzahl an Restaurants und kleine Parks, in denen man die Füße im heißen Flusswasser baden konnte. Wir hatten uns ein Hotel mit „Spa-Bereich“ ausgesucht. Dieser hatte zwar den Flair eines alten 80er-Jahre Hallenbades, aber es war dennoch schön den Abend in den heißen Becken ausklingen zu lassen.
Am nächsten Tag fuhren wir 45 Kilometer entlang der Küste nach Fulong, einem kleinen Strand- und Surferort. Die Strecke hätte echt schön und idyllisch sein können, wäre der Radweg nicht entlang einer viel befahrenen Straße verlaufen. Wir passierten einen alten Tunnel, der zum Fahrradweg umfunktioniert wurde und viele Freizeitradler anlockte, entschieden uns jedoch dazu, die längere Route weiter entlang der Küste zu nehmen. Am frühen Nachmittag erreichten wir dann Fulong und unternahmen noch einen kleinen Strandspaziergang.
Am Tag drauf fuhren wir noch einige Zeit am Meer entlang. Die Strecke war (vom Verkehr abgesehen) landschaftlich mit den Bergen links und dem Ozean rechts von uns wieder sehr schön. Es hätte gerne so entspannt und ohne nennenswerte Steigungen weiter gehen können, aber wir wollten in die alte Goldgräberstadt Jiufen und somit stand uns eine kurze, aber anstrengende Bergfahrt bei 30 Grad bevor. Oben angekommen trauten wir unseren Augen nicht: in Jiufen war die Hölle los. Es war Wochenende und es schien, als wenn ganz Taiwan auf die Idee gekommen wäre dieses Örtchen, das am Hang klebte, zu besuchen. Wir schoben uns mit der ganzen Horde durch die enge Altstadt-Gasse, die von Essens- und Souvenir-Ständen dominiert wurde, bevor wir die letzten der insgesamt 34 Kilometer nach Ruifang unserem Übernachtungsort in Angriff nahmen.