Indien
Wie schnell doch knapp dreieinhalb Monate vergehen. Ein Viertel Jahr, in dem wir eines der bevölkerungsreichsten Länder und die größte Demokratie der Welt, wenn man mal von der allgegenwärtigen Korruption absieht, bereisten. Indien besticht mit seinem kunterbunten Mix an Religionen, Kulturen und Landschaften, ist in jeder Hinsicht extrem und fordert daher auch alle Sinne – im Positiven wie im Negativen. In Delhi angefangen umrundeten wir das Land grob im Uhrzeigersinn mit Bus und Bahn und besuchten dabei 26 Orte in 11 Provinzen und stellten dabei fest wie vielfältig dieses Land doch ist.
Das Land lässt sich mit keinem anderen vergleichen und doch dachten wir während der letzten Wochen immer wieder an China zurück. Warum können wir auch nicht so genau sagen. Vielleicht wegen der Masse an Menschen, der Lautstärke, der Neugier an uns einschließlich der vielen Selfies für die wir herhalten mussten sowie die Art der Fortbewegung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, welche einfach, aber auf Dauer dann doch anstrengend war. Wir hatten auf jeden Fall hier wie dort Tage, wo wir alles großartig fanden, aber auch unsere Momente, wo alles zu viel schien. Somit möchten wir keinesfalls China und Indien in einen Topf werfen, nur die Intensität des Reisens ähnelte sich für uns in beiden Ländern.
Was heißt das jetzt? Hat uns Indien nun gefallen oder nicht, das wurden wir immer wieder gefragt. Das können wir ganz klar mit einem “Ja” beantworten. Indien war eine ganz tolle Erfahrung für uns und wir haben eine sehr intensive Zeit hier verbracht. Vieles was wir gesehen und erlebt haben werden wir aber wohl erst im Laufe der Zeit so richtig verarbeiten und dann vermutlich auch erst so richtig begreifen. Auf die Frage ob wir in Indien Urlaub machen würden, müssen wir jedoch mit „Nein“ antworten. Dafür wäre uns das Land zu stressig und die Entfernungen zu groß – wir haben gerade die zeitliche Flexibilität sehr genossen und auch des Öfteren benötigt.
Wir verlassen Indien nun, obwohl wir den schönen Norden noch nicht gesehen haben. Die landschaftlich sehr reizvolle Himalaya-Region holen wir aber gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt noch nach, wenn das Wetter das Befahren der Gebirgspässe zulässt. Mal sehen, aber erst einmal geht es für uns nun in neue unbekannte Gefilde.