Malinalco
…scheint keine gute Kombination zu sein. Unsere Vandy ist ja ziemlich geradeheraus und zeigt uns recht deutlich, wenn ihr was nicht gefällt. Und Vulkane scheinen nicht ihr Ding zu sein. Beim Vulkan in Colima zeigte sie uns gleich an: Nöpp, das ist mir zu steil und zu hoch. Beim Vulkan „Nevado de Toluca“ zeigte sie sich erst zugänglich und fuhr uns die kilometerlange Ruckelpiste fast bis zum Gipfel auf 4.680 Meter hinauf. Aber kurz vor dem Ziel war es ihr dann doch zu blöd – mit einem heftigen Knall und anschließenden lautem Knarzen gab uns unser Küstenmädel zu verstehen, mir reicht´s! Mist – Radlager im Eimer dachten wir und das mitten auf einer Bergstraße, kurz vor Sonnenuntergang und noch dazu in frostiger Höhe. Unsere Vandy ist dann aber doch keine Zicke und so hat sie uns den ganzen Weg (zwar unter lautem Getöse) wieder sicher ins Tal und am nächsten Tag auch noch brav in die Stadt gebracht, um sich inspizieren zu lassen. Wir machen es kurz: es war Samstagnachmittag, viele Werkstätten waren schon am Schließen und freuten sich nicht gerade uns zu sehen. Aber dann fanden wir in einem Supermarkt für Autoteile (in dem wir schon mal vorsorglich alle Ersatzteile besorgten) einen wahren Schatz, der uns an einen bekannten Mechaniker vermittelte. Dieser kümmerte sich sofort um uns und noch viel besser, nachdem er feststellte, dass es doch nicht das Radlager, sondern die Aufhängung des Stoßdämpfers war, die gerissen ist, fuhr er mit uns durch die Stadt, um einen Schweißer und ein Reifengeschäft zu finden – einen Platten hatten wir uns nämlich als I-Tüpfelchen auch noch gefahren. Wir waren begeistert – innerhalb von 3 Stunden war alles erledigt und das zu einem sehr fairen Preis. Das hätten wir in Deutschland so nicht hinbekommen.
Nach den beiden turbulenten Tagen wollten wir aber nur noch raus aus der Stadt und fuhren abends noch nach Malinalco. Ein wunderschönes Örtchen in den Bergen, knapp 1,5 Autostunden südlich von Mexiko-Stadt und daher ein beliebtes Ausflugsziel am Wochenende. Wir waren sodann auch sonntags in der Stadt und erlebten wie der Ort dem Besucherstrom trotzte und trotz der vielen Menschen und Marktbuden dennoch seinen Charme behielt. Wir besichtigten unsere erste archäologische Tempelanlage in Mexiko, einen Felsentempel der Azteken und ließen inmitten des Markttreibens auf einem schattigen Bänkchen unsere Seelen baumeln und probierten uns danach natürlich noch durch das ganze Angebot an Leckereien 😋