Refugio de Quetzal
Nach über einer Woche war unser Brief immer noch nicht in Vancouver angekommen. Wir brachen dennoch in Richtung Grenze auf, denn wir wollten schnellstmöglich nach Mexiko um noch ein paar Tage am Strand verbringen zu können.
Wir wählten die bergigste aller möglichen Routen und diese hatte es echt in sich. Schon allein um vom See in Richtung Hauptstraße zu gelangen musste unsere Vandy unzählige enge Haarnadelkurven und sehr lange und steile Passagen überwinden. Nur um dann auf der weiteren dreistündigen Fahrt Ähnliches vorzufinden.
Am späten Nachmittag kamen wir dann jedoch an einem besonderen Ort an. Hoch oben im dichten Nebelwald durften wir am Refugio de Quetzal übernachten. Dort sollten (wie der Name schon vermuten lässt) noch ein paar Exemplare der seltenen und wunderschönen (= Nationalvogel Guatemala‘s) leben. Die Dame am Eingang erzählte uns dann auch ganz freudig, dass es aktuell ein brütendes Paar zu bestaunen gibt. Wir zogen uns direkt unsere Wanderschuhe an und liefen zum besagten Nest. Dort warteten wir und warteten wir, aber es wollte sich kein Vogel blicken lassen. Ok dachten wir, neuer Tag neues Glück. Abends lernten wir noch Terry und TJ kennen, unsere Campingnachbarn aus den USA und hatten einen sehr schönen Austausch. Am nächsten Morgen nahmen wir wieder unsere Plätze vor dem Nest ein und siehe da, diesmal war auch der Quetzal-Papa zuhause. Leider schaute aber nur sein langer Schwanz aus dem Nest heraus – über eine Stunde starrten wir hinüber, aber der Vogel wollte einfach nicht mehr von sich zeigen. Daher entschieden wir, eine längere Wanderung zu unternehmen. Es sollten ja noch mehr Vögel im Wald leben. Die Wanderung war schön, aber ohne Vogelsichtung. Als wir nach zwei Stunden wieder zum Nest zurückkehrten, waren weitere Beobachter hinzu gekommen, aber er wollte sich immer noch nicht zeigen. Weitere 30 Minuten später gönnten wir uns eine kleine Frühstückspause – tja und da haben wir dann die große 15-minütige Flug-Show verpasst…🙈
Aber wir hatten dennoch noch das Glück das Männchen sowie auch das Weibchen in den Bäumen sitzend und dann weg fliegen zu sehen. Und wenigstens was..und unsere Nachbarn waren dann auch noch so nett und haben ihre Fotos mit uns geteilt. Wir sind ja aktuell ohne Kamera unterwegs und können Tiere daher nicht wirklich auf Fotos einfangen.
Die letzten beiden Tage in Guatemala verbrachten wir nahe der Grenze bei einer Familie, die einen kleinen Wasserfall mit natürlichem Swimmingpool im Garten hat. Auch nett 😉. Nur dass wir immer noch ziemlich auf Kohlen saßen und noch einen nervenaufreibenden Montag durchstehen mussten, bevor wir Montag Abend dann endlich unsere neuen Papiere per E-Mail erhielten. Yeahhh Mexiko wir kommen!!! Fazit Guatemala: Ein sehr schönes abwechslungsreiches Land. Hier hat man eigentlich alles, was Zentralamerika ausmacht, auf relativ kleiner Fläche: indegenes Leben, Dschungel, Maja-Ruinen, Wasserfälle, Vulkane, Seen und schöne Städte. Autofahren ist trotz der kurzen Strecken aufgrund der bergigen Straßen und enger Städte dennoch sehr anstrengend. Wir haben unsere Zeit genossen, auch wenn wir nach über sechs Wochen zugegebenermaßen wieder nach wärmeren Temperaturen sehnten 😊.