Yangshuo

19. November 2017 China

Kennst du das Gefühl so schnell zu rennen, dass dir danach minutenlang die Lunge brennt? Ja? Dann weißt du in etwa wie wir uns gefühlt haben.

Zurück zum Anfang. Uns stand eine lange Reise von über 18 Stunden mit Zug und Bus nach Yangshuo bevor. Das letzte Mal sollten wir mit dem Nachtzug durch China zuckeln. Dieser sollte um 9:36 Kunming erreichen von wo es um 11:02 mit dem Anschlusszug weitergehen sollte. Wir hatten also knappe 1,5 Stunden Zeit fürs Umsteigen was eigentlich inklusive Frühstück locker zu schaffen ist – auch wenn man in China meist komplett raus aus dem Bahnhofsgebäude muss um nochmals alle Pass- und Sicherheitskontrollen zu durchlaufen.

Leider hatten wir aber übersehen, dass wir zwar im Bahnhof Kunming ankommen, der Anschlusszug aber vom Bahnhof Süd abgeht. Die beiden Bahnhöfe liegen 40 U-Bahn Minuten auseinander. Bemerkt haben wir den Schlamassel 10 Min vor Ankunft…Als wenn das nicht schon doof genug gewesen wäre schlug dann auch noch Murphy‘s Law zu: Verspätung bei Ankunft, schlechte Beschilderung im Bahnhof, keiner konnte/wollte uns verstehen, Metro-Station ewig weit entfernt, Alternative Taxi: den langsamsten Fahrer der ganzen Stadt erwischt…

Um 10:45 haben wir endlich den Bahnhof erreicht und sind durch die Pass- und Sicherheitskontrolle gehetzt um dann festzustellen, dass der Zug am anderen Ende der riesigen Halle in Wartezone 26 abgeht. Um 10:52 schloss das Gate – somit nochmals Endspurt.

So, und nun die alles entscheidende Frage: haben wir den Zug (übrigens den Teuersten den wir bisher in China hatten) nach all dem Zinnober und einem höllischen Spurt noch erwischt?
Klaro 👍. Aber frag nicht, wie es uns danach ging. 😏 Wir sind definitiv zu alt für sowas.

So, jetzt aber zu Yangshuo. Dieser Ort und die umliegende Landschaft wurden uns von vielen Reisenden empfohlen. Daher hatten wir extra mehr Zeit für die Gegend eingeplant. Dort angekommen war der erste Eindruck aber erst mal ernüchternd – die Stadt war uns viel zu touristisch. Zum ersten Mal in China mussten wir uns gegen penetrante Taxifahrer, Restaurantbesitzer und Tourenanbieter erwehren. Auch die Freundlichkeit der Einheimischen war für uns gefühlt bei weitem nicht mehr so wie im Rest Chinas.

Der Eindruck verbesserte sich jedoch nachdem wir uns an den darauffolgenden Tagen einen Roller ausliehen und die Landschaft rund um die Stadt erkundeten. Diese war dann tatsächlich sehr schön – viel Grün, viele Hügel und malerische Flüsse.

Recht viel mehr haben wir dann auch gar nicht mehr gemacht obwohl wir insgesamt 8 Tage in Yangshuo waren. Grund war zum einen, dass das Wetter schlechter wurde und es viel regnete und zum anderen, dass wir einfach auch mal nur entspannen wollten. Wir hatten eine sehr schöne Unterkunft und haben dort die kleine Auszeit vom Sightseeing genossen. Wir haben Bilder bearbeitet, unseren Blog mal wieder auf Vordermann gebracht, unsere Rucksäcke umsortiert und erleichtert.

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