
Kaohsiung
Nach einem Tag Pause fühlte sich Nikolai, obwohl die Erkältung ihn immer noch fest im Griff hatte, wieder bereit sich in den Sattel zu schwingen und sein Knie auszutesten. Das Wetter meinte es sehr gut mit uns – es war bedeckt, aber angenehm warm. Dafür war die geplante Tagesetappe von 50 km kein optisches Highlight. Wir fuhren immer entlang mäßig befahrener Hauptstraßen durch gesichtslose Städte und Gewerbegebiete. Was das Ganze aber echt ätzend machte war die endlose Welle roter Ampeln. Wir haben das Gefühl Taiwan hat mehr Ampeln als Einwohner und sobald man endlich mal Grün hat, sieht man in unmittelbarer Nähe schon die nächste auf Rot springen. Die Rotphasen sind hier auch schön lange, man soll ja schließlich auch was vom vielen Bremsen und Anfahren haben 🤪. Was uns am meisten wundert: hier bleibt auch echt jeder brav stehen und hält sich an die Verkehrsregeln – sogar Fußgänger an absolut leeren Straßen. Aus Südostasien kommend mussten wir uns hier echt zusammenreißen, um nicht ständig eine Ordnungswidrigkeit zu begehen…😅
An unserem Zielort Kaohsiung, der zweitgrößten Stadt Taiwans angekommen, nutzten wir unsere Räder gleich noch dazu die Stadt zu erkunden und packten nochmal 10 Kilometer auf den Tacho drauf. Wir radelten zum Lotus-See und zum ehemaligen britischen Konsulat, das auf einem Hügel gelegen einen tollen Ausblick auf Meer und Stadt haben sollte – leider stellten wir bei Ankunft fest, dass wir uns den einzigen Ruhetag ausgesucht haben. Wir fanden aber auch so noch weitere schöne Aussichtspunkte auf die Stadt mit dem riesigen Hafen und toller Skyline. Bei dem Anblick kam uns beiden Hamburg in den Sinn. Abends schlenderten wir noch über den Nachtmarkt direkt vor unserem Hotel und genossen lecker gegrillten Tintenfisch.