Tainan

14. März 2024 Taiwan

Wir wollten die berühmte Fahrradstrecke “Route 1” rund um Taiwan in Angriff nehmen. Dafür liehen wir uns für 15 Tage zwei voll ausgestattete Tourenräder in Taipeh aus. Super vorbereitet, wie wir waren, wussten wir bis zum Tag der Abfahrt nicht, ob wir im oder gegen den Uhrzeigersinn fahren wollten. Beide Richtungen hatten ihre Vor- und Nachteile, wobei grundsätzlich eher gegen den Uhrzeigersinn empfohlen wurde. Beim morgendlichen Kaffee, die Räder standen bereits fertig gepackt vor der Türe, entschieden wir uns den Empfehlungen zu folgen. Somit würden wir zuerst die einfachere, da flachere, jedoch landschaftlich wenig attraktive Westküste entlangfahren.

Wir waren gespannt, wie es uns so ergehen würde, waren wir doch die letzten Monate nur auf diversen Rollern gesessen, und um es schön zu umschreiben, eher unterdurchschnittlich fit. Der erste Tag sah dann auch gleich eine Etappe von 83 km mit einer Steigung von 550 Metern bis nach Hsinchu vor. 😅 Wir ließen es gemütlich angehen und saßen knapp 5 Stunden im Sattel, machten unterwegs zwei Pausen und stärkten uns an einer Tankstelle und in einem 7-11-Supermarkt (der Versorgungsstation für alle Radfahrer im Lande 😜). Das Wetter meinte es gut mit uns, denn es war nicht mehr ganz so kalt wie die Tage zuvor und es blieb trocken. Der Radweg führte uns zuerst entlang schöner Flussauen, kleiner Reisfelder und Teeplantagen, um dann später nicht mehr so idyllisch entlang von Hauptstraßen mit ziemlich nervigen Ampeln zu enden. Nach insgesamt sieben Stunden kamen wir zum Sonnenuntergang ziemlich platt an unserem Hotel an. Und dann bekam Nikolai plötzlich Halsschmerzen und meinte es fühle sich an, als würde er eine Erkältung bekommen. Na hurra… Die Befürchtung wurde am nächsten Morgen leider wahr und somit radelte er ziemlich angeschlagen los. Uns standen für diesen Tag eigentlich 110 Kilometer bevor, aber nach 36 Kilometern war für uns bereits Schluss. Die Erkältung wurde schlimmer und auch das Knie meldete sich bereits wieder. Zudem fing es heftig an zu regnen und wir beschlossen somit, den nächsten Bahnhof anzusteuern um die nächsten (landschaftlich sowieso am unattraktivsten) Kilometer bis nach Tainan zu überspringen.

Unsere Entscheidung fiel uns zwar schwer, wir wollten ja schließlich radeln und nicht Zug fahren, stellte sich aber als richtig heraus. Es hätte definitiv keinen Sinn gemacht bei dem Wetter und in dem Zustand weiterzufahren. In Tainan angekommen, hatten wir sodann gleich richtig schönes Wetter 👍. Wir nutzten den Sonnenschein am nächsten Tag um die Stadt, die früher einmal Taiwan’s Hauptstadt war, zu erkunden und Nikolais Erkältung mit ein paar „Helferlein” aus der Apotheke in den Griff zu bekommen.

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