Ketambe

18. Februar 2024 Indonesien

Berastagi zeigte sich während unseres Aufenthaltes zumeist grau und bewölkt, am Tag unserer Weiterreise wurden wir dann aber doch noch mit Sonnenschein verabschiedet. Na geht doch!

Wir verließen die Stadt und fuhren noch einige Zeit entlang des Vulkans. Es wurde immer ländlicher und der Verkehr nahm zunehmend ab. Wir passierten kleine Ortschaften und egal wo wir anhielten wurden wir mit Begeisterung begrüßt – was schön aber auch etwas anstrengend zugleich war. Nach 4,5 Stunden erreichten wir Ketambe, ein Dorf am Rande des Dschungels und Nationalparks „Gunung Leuser“. Dort, wo die letzten wilden Orang Utans auf Sumatra leben und wegen genau dieser putzigen Kerlchen waren wir hier.

Wir checkten in unsere Unterkunft ein und organisierten eine Dschungel-Tour für die nächsten drei Tage, was gar nicht so einfach war, da am Folgetag große Wahlen in Indonesien anstanden. Wir wollten niemanden vom Wählen abhalten und fanden eine Lösung für alle, indem wir einfach zwei Stunden später als sonst üblich starteten. Somit ging es am späten Vormittag mit Rudy unserem Guide und Karim unserem Träger und Koch, der dafür sorgte, dass man uns drei Tage fast aus dem Wald rollen konnte, ab in die Natur.

Drei Tage lang wanderten wir bergauf und bergab, über Stock und Stein, auf schmalen eingewachsenen Pfaden, manchmal direkt durchs Dickicht oder durch den Fluss, auf der Suche nach Wildtieren und allen voran natürlich nach Orang Utans. Wir entdeckten insgesamt 5 dieser scheuen Menschen des Waldes“ -drei Weibchen, zwei davon mit ihren Babys. Es ist schon ein imposanter Anblick zu sehen, wie elegant sich diese großen und schweren Tiere ganz behände und sacht von Baum zu Baum schwingen und dabei kaum erkennbar bleiben – wie man an den unscharfen iPhone-Bildern erkennen kann. Wir konnten zudem weitere Affenarten beobachten – Thomas-Languren, Makaken und von weitem auch einen Gibbon sowie nicht zu vergessen natürlich noch diverse Insekten – fast immer in Übergröße.

Wir schliefen in zwei schön gelegenen Camps – das erste direkt am Fluss, der abends eine schöne und dringend notwendige Abkühlung bot, das zweite ebenfalls am Fluss, jedoch an einer Stelle wo sich eine heiße Quelle in das Flusswasser ergoss und man ein angenehm warmes Bad nehmen konnte. Das war mal purer Luxus im Dschungel 👍.

Es war schon ein sehr tolles Erlebnis mehrere Tage im Dschungel Sumatras und diesen seltenen Geschöpfen, die uns Menschen so ähnlich sind, so nahe zu sein. Für unseren Geschmack hätten es ruhig noch ein paar Tiersichtungen mehr sein dürfen und wir hätten dafür auch noch ein paar mehr schweißtreibende Wanderungen in Kauf genommen, aber ganz so viel „Action“ hatte unser Guide nicht für uns vorgesehen und so ist das nun mal mit geführten Touren – ganz so viel „Individualität“ ist da halt einfach nicht drin 😜.

Dass wir nach drei Tagen selbst wie die Affen stanken und uns einfach nur noch über eine anständige Dusche und frische Klamotten freuten, gehörte zum Erlebnis natürlich ebenfalls dazu 🙈.

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