Laguna de Alegria
Nachdem unsere drei Grenzübergänge in Zentralamerika bisher sehr reibungslos verlaufen waren und die Grenzmodalitäten zwischen Honduras und El Salvador recht geschmeidig sein sollten, fuhren wir völlig relaxt an die Grenze. In Honduras waren wir in fünf Minuten durch und fuhren in El Salvador vor. Die Einreise für uns war schnell erledigt, doch der Beamte, der sich um die Einfuhr von Vandy kümmern sollte, war nicht wirklich erfreut, nicht spanisch-sprechende Gringos mit einem seltsamen Wohnmobil vor sich zu haben. Er ließ uns erst einmal etwas abtropfen, weil wir sein Land ohne Sprachkenntnisse bereisen wollten. Tja, da hatte er schon recht, aber so war es nun mal und wir konnten es auch nicht auf die Schnelle ändern… Aber wir geloben Besserung 🙈. Naja und dann hat er uns ein Formular in die Hand gedrückt, das wir ausfüllen sollten. Der Online-Übersetzung und den gesammelten Werken der anderen Grenzübertritte sei Dank konnten wir nach einer halben Stunde unser halbwegs ausgefülltes Werk abgeben und siehe da, plötzlich wurde der Beamte dann doch noch ganz zutraulich und gab uns sogar noch ein paar Ratschläge mit auf den Weg. Puh, also auch diese Einreise geschafft und das mit dem Spanisch bekommen wir schon irgendwann mal hin.
Wir fuhren direkt ans Meer, mussten wir doch unseren missglückten Karibik-Ausflug aus Honduras nachholen. Nachdem uns die beiden ersten angepeilten Stellplätze nicht gefielen, versuchten wir es noch in einer kleinen Bucht mit nur einer Handvoll Lokale und einfacher Strandhütten. Außer uns waren nur ein paar wenige Surfer da. Das gefiel uns doch schon viel besser, da wollten wir bleiben. Aber als wir uns dann die Zufahrt zu dem Platz anschauten, waren wir nicht sicher, ob wir es über die weiche Sandpiste schaffen würden ohne stecken zu bleiben. Wir zögerten zuerst, entschieden uns jedoch für die Devise „Augen zu und durch“. Mit einem beherzten Druck aufs Gaspedal schaffte es unsere Super-Vandy wie immer. Damit sich die Anstrengung auch lohnte, blieben wir gleich 3 Nächte.
Nachdem wir unsere Tage hauptsächlich damit verbrachten das Treiben der Surfer und Einheimischen zu beobachten und unsere Popöchen nur zum Wasser und zum Strandspaziergang zu erheben, war es mal wieder an der Zeit für etwas mehr Bewegung.
El Salvador liegt ja auf mehreren tektonischen Platten und ist neben seinen schwarzen Surferstränden auch für die vielen Vulkane bekannt. Unser nächstes Ziel war somit der Vulkan Tecapa mit seinem Vulkansee „Laguna Alegria“. Über eine recht steile kopfsteingepflasterte Straße konnten wir direkt in den Krater fahren um am Ufer zu campen. Der absolute Hammer! Wir haben in einem Vulkankrater übernachtet 😳. Aber wir wollten ja nicht nur schlafen dort, sondern uns auch bewegen. Die Wanderung entlang des Kraterrandes bot wunderschöne Ausblicke auf den Vulkansee und aufs vulkanbergige Umland. Der Rückweg ging leider nicht mehr am Grat entlang, sondern über einen recht langweiligen Weg um den Vulkan herum. Aber egal, das Laufen hat uns mal wieder gut getan und war nach all dem Sitzen auch wieder dringend nötig. Entsprechend müde und kaputt fielen wir dann abends auch ins Bett. An Schlaf war jedoch nicht zu denken, denn durch den Krater wehte ein sakrischer Wind, der uns die ganze Nacht hindurch kräftig durchschüttelte und wach hielt. Die kleinen Augen am Morgen sprachen Bände.