Ojo de Liebre

15. Februar 2025 Mexiko

Der Weg zur Lagune Ojo de Liebre führte uns an riesigen Salzfeldern vorbei und die Umgebung erinnerte uns mehr und mehr an eine Mondlandschaft. An der Lagune angekommen wurden wir nicht nur von Vivi und Dario begrüßt, mit denen wir uns dort verabredet hatten, sondern auch vom kühlen Nordwind, der in den nächsten Tagen noch stärker werden sollte. Wir wechselten daher direkt von Shorts und Shirt zu langer Hose, Pulli, Jacke und Mütze. 🥶 und verbrachten die nächsten zwei Tage damit, kleine Spaziergänge in der steifen Brise zu machen, aufs Meer zu gucken, Kuchen zu backen und am Laptop zu sitzen.

Dann riss die Wolkendecke auf und ließ die Sonne durch, der Wind beruhigte sich und wir konnten endlich das machen, wofür wir hierhergekommen waren: eine Bootstour zu den Grauwalen, die hier in der geschützten Bucht ihre Jungen aufziehen. Bisher hatten wir sie nur vom Ufer aus beobachten können und konnten es kaum erwarten sie nun auch aus nächster Nähe zu sehen. Also von SEHR Nahem. ZUM ANFASSEN NAHEM 😳. Denn so unglaublich es klingen mag, die Wale hier sind so neugierig und den Menschen zugewandt, dass sie ganz nahe an die Boote herankommen, fast schon spielerisch herumtollen, sich am Bug den Rücken kratzen und sich sogar anfassen und streicheln lassen.

Zu sechst am Boot fuhren wir hinaus aufs Meer. Überall um uns herum waren sie zu sehen und zu hören – das Ausblasen beim Atmen, das Platschen der Schwanzflossen und die riesigen Rücken, die immer wieder neben uns auftauchten. Als unser Bootsführer dann den Motor ausstellte dauerte es tatsächlich auch nicht lange und der erste Wal kam zu uns geschwommen. Zum Greifen nahe streckte er seinen Kopf aus dem Wasser und begrüßte uns, indem er uns gleich mal kräftig nass pustete. Danach drehte er sich mehrfach um seine eigene Achse, winkte uns zu und schwamm mehrfach unter uns durch. Kurze Zeit später besuchte uns eine Mutter mit ihrem Baby und beide ließen sich ebenfalls aus direkter Nähe beobachten. Genauer gesagt beobachteten sie eher uns und es machte den Eindruck, als würde die Mutter ihrem Kind diese komischen, auf dem Wasser schwimmenden, Kreaturen zeigen wollen. Es war der absolute Wahnsinn. Im Verlauf der Tour sahen wir noch viele weitere Wale, die zwar nicht mehr so zutraulich, aber dennoch absolut gigantisch waren. Völlig geflasht kamen wir nach zwei Stunden wieder zurück an Land und entschieden uns direkt am Tag drauf nochmals rauszufahren. Diese Tour sollte sogar noch eindrücklicher werden, denn ein Wal war so kuschelig, dass wir ihn sogar anfassen konnten. Was für ein Gefühl und wer von uns hätte je gedacht, dass er einmal eines dieser riesigen Wesen berühren würde. Es war für uns alle eine unbeschreibliche Erfahrung und ein unvergessliches Erlebnis. Ein absoluter Traum 😍.

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