Pulau Weh
auf die Insel…
Vor Banda Aceh liegt die kleine Insel Pulau Weh, die uns bis vor ein paar Wochen noch überhaupt nichts gesagt hat. Als wir jedoch herausfanden, dass wir hier sehr gute Schnorchel- und Tauchbedingungen vorfinden würden, wollten wir da auf jeden Fall hin.
Vom Festland aus setzen täglich mehrere Fähren und Schnellboote zur Insel über. Dennoch war es uns nicht möglich zu den Abfahrtszeiten der Autofähre im Vorfeld eindeutige und vor allem verlässliche Informationen zu erhalten. Daher fuhren wir um 9 Uhr morgens einfach mal zum Hafen und versuchten unser Glück. Das Prozedere war tatsächlich etwas unübersichtlich und nirgends standen die Uhrzeiten. Ein freundlicher Hafenarbeiter nahm uns jedoch an die Hand und geschlagene drei Stunden später fuhren wir unseren Roller aufs Deck und es ging los.
Auf Pulau Weh angekommen wurden wir mit einem sehr vertrauten heimatlichen Geruch empfangen. Überall roch es nach Weihnachten und Glühwein. Wo kam das bloß her? Es dauerte eine Weile, bis wir kapierten, dass die zum Trocknen am Straßenrand ausgelegten Kaffeebohnen in Wirklichkeit Nelken zur Herstellung von Zigaretten waren. Das war mal nix mit Glühwein…🙈
Bezüglich unserer Unterkunft hatten wir einen sehr guten Griff gemacht. Wir hatten einen schönen kleinen Bungalow mit Blick aufs Meer und die Besitzer waren supernett. Noch besser war das gemütliche Sonnendeck mit Bootssteg und direktem Zugang zum Hausriff. Das es dann noch ein leckeres Frühstücksbuffet mit allerlei indonesischen Spezialitäten gab, war das Sahnehäubchen für uns. Wir verlängerten direkt von 2 auf 7 Nächte, wobei wir jedoch für 1 Nacht in eine andere Unterkunft ausweichen mussten.
Man fand uns die nächsten Tage zumeist am und im Wasser, um das Hausriff zu erkunden. Die Korallen waren viel intakter als vermutet und auch wenn wir keine ganz großen „Kaliber“ entdeckten, so war die Artenvielfalt und der Fischreichtum selbst enorm und beeindruckend. Man fühlte sich an manchen Stellen tatsächlich wie im Aquarium und wir haben auch noch nie so eine Fülle an Muränen gesehen. An zwei Tagen weiteten wir unser Unterwasser-Revier zudem aus, indem wir uns mit dem Boot einmal auf die gegenüberliegende Insel Rubiah und dann noch an eine Handvoll anderer Schnorchelspots bringen ließen. Dort begegneten wir dann auch einem Riffhai, Barracudas, Tintenfischen… einzig die im Preis beinhaltete Delfin-Tour war nicht so unser Ding. Wir fanden nach 1,5-stündiger Suche auf ziemlich rauer See zwar eine große Schule von ca. 100 Tieren, aber nachdem mit uns aufgrund des Wochenendes noch 15 weitere Boote draußen waren, fühlte sich das Ganze am Ende mehr nach Jagd als nach entspannter Suche an.
Den Rest unserer Zeit verbrachten wir damit ein wenig „über Land“ zu fahren und uns ein paar der ehrlicherweise nicht so spannenden Sehenswürdigkeiten wie einen japanischen Bunker und den Kilometer 0 Indonesiens anzusehen. Aber dafür waren die Inselstraßen super ausgebaut und führten über hügelige, dschungelige Landschaften, auf denen man weniger auf den Verkehr als auf Affen, Schlangen und Leguanen auf der Fahrbahn achten musste. Außerdem waren die Inselbewohner entspannt und aufgeschlossen, was vermutlich auch damit zusammenhängt, dass für die meisten der Tourismus nicht die Haupteinkommensquelle darstellt. Es hatte sich auf jeden Fall mehr als gelohnt für diese Insel bis an den nördlichen Zipfel Sumatras zu fahren. 👍