Tschüss Mongolia
Wir verbrachten die letzten Tage in Ulan Bator, wo wir endlich wieder Internet hatten, unsere Bilder sortieren und Blogbeiträge schreiben konnten und uns mit dem Organisieren der Weiterreise beschäftigten.
Wir möchten mit der Mongolei aber nicht abschließen und einfach ein neues Kapitel in China beginnen, ohne noch ein paar zusammenfassende Worte zu verlieren.
Das Land hat uns einfach zu sehr begeistert. Wir hatten uns wenig vorbereitet und kamen daher ohne große Erwartungshaltung hier her. Eher hatten wir Bedenken bzgl. der geführten Touren, der Kosten hierfür, der Besuche von Nomaden, die wir ein bisschen wie Zoo-Beschau befürchteten, und des fetten und fleischlastigen Essens.
Alles unbegründet. Die Tour war der Wahnsinn und preislich echt in Ordnung. Wir haben wirklich viel über Land und Leute erfahren und konnten uns an der Landschaft gar nicht satt sehen. Wir haben (auch spontan) so viele Familien besucht, dass wir uns am Ende in jedem Ger heimisch fühlten und absolut nicht das Gefühl hatten im Zoo zu sein und irgendjemanden zu stören. Und das Essen von unserem Guide Tuul war richtig lecker und abwechslungsreich – klar mit viel (Ziegen-)Fleisch, aber alles im Rahmen.
Natürlich wurden wir auch von den Familien verköstigt – zumeist Milch, Milchtee, Käse, Butter und Joghurt der Tiere des Hauses (Ziege, Kamel, Pferd und Yak). Wir haben auch zweimal das Schlachten und die Zubereitung eines Ziegenbocks mit erlebt und bekamen dann das frische Fleisch und die Innereien. Vieles von dem würde wir, vor allem Gaby, zu Hause verschmähen. Aber hier hat es einfach gepasst und meist auch geschmeckt.
Und zu guter Letzt natürlich die tolle Natur, die einfach so abwechslungsreich war, dass wir jeden Tag eine andere Landschaft genossen. Die Tierherden, die sich hier frei bewegen, sind einfach der Wahnsinn. Mann passiert quasi ständig eine andere Herde und sieht auch viele Wildtiere – Gazellen, Adler, Falken und fast schon sekündlich die überall aus ihren Löchern schießenden, niedlichen Erdmännchen.
Zugegebenermaßen hatten wir außer dem tollen Essen 2,5 Wochen wenig Komfort, hatten wenig Möglichkeiten uns zu waschen, bekamen blaue Flecke im Bus und konnten einige Nächte aufgrund Kälte, harter Unterlage oder lauter Tiergeräusche nicht so gut schlafen. Aber das hat uns überhaupt nicht gestört, denn das Einschlafen unter dem gigantischen Sternenhimmel und das Aufwachen in so einer tollen Natur machte alles wieder wett.
Mongolei, du hast uns echt beeindruckt.